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Lieber Dr. Tom
Häufig wird die Bibel zitiert, um zu „beweisen“, dass Menschen sündhaft seien. Gibt es einen Abschnitt aus der Bibel, der von den guten Eigenschaften von Menschen spricht – vom Erbsegen, nicht von der Erbsünde? – Positiver Denker, Portland, Oregon
Lieber Positiver
Es gibt viele. Zum Beispiel Galater 5,22: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Großzügigkeit, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.“ Ich habe immer schon geglaubt, wir sollten über diese neun Eigenschaften meditieren, von denen der Apostel Paulus sagte, jedermann habe sie als ein Gotteskind in sich.
Es ist schwierig, die Vorstellung zu konstruieren, Menschen seien inhärent böse, wenn wir doch die „Frucht des Geistes“ in uns wohnen haben. Ich hoffe, mehr Geistliche werden den Leuten beibringen, diese gottgegebenen „biblischen“ Eigenschaften zu entwickeln, als wirksame Antwort auf die immer noch im Christentum vorhandenen Spuren von Gnostizismus, der alles Fleisch als ein Übel und diese Welt als Sündental ansieht.
Die Genesis beginnt ganz deutlich damit, dass Gott die Schöpfung für „gut“ erklärt.
Selbst die mythologische Einführung einer weltweiten Überflutung in die Zeitlinie verändert den ursprünglichen Segen nicht – sie bedeutet nur, dass der Verfasser der Noah-Legenden das Gefühl hatte, dass die Menschheit ihrem gottgegebenen Potential nicht gerecht wurde. Um der Geschichte von der Sintflut eine paulinische Deutung zu geben: Der Apostel hätte vielleicht argumentiert, dass die Menschen in den Tagen Noahs nicht „Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Großzügigkeit, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“ zum Ausdruck brachten, wie sie es als gesegnete Gottesgeschöpfe hätten tun sollen.
Abgedruckt in der Ja-Zeitschrift Nr 06 2015