Wie verstehen Sie das ewige Leben?

Lieber Dr. Tom: Wie verstehen Sie das ewige Leben? Glauben Sie, dass wir wiederkommen (und falls ja, in welcher Gestalt)? Oder werden wir einfach wieder zu Energie? - C.M., Warsaw, Missouri


Liebe/r C.M.: Ich habe unzählige Male gesagt, dass die Ansichten in dieser Kolumne für keine offizielle Unity-Doktrin stehen (wir haben keine), sondern lediglich die verstreuten Gedanken eines einzelnen Theologen darstellen. Aber jedes Mal, wenn ich auf diese Frage antworte, beschweren sich ein oder zwei erzürnte Leser. Schauen wir mal, ob ich die „Was kommt dann?“-Frage noch einmal beantworten kann – so freundlich wie möglich.

Ich habe keine Ahnung, was nach dem Tod passiert. Und glauben Sie mir, je älter ich werde, desto mehr beschäftige ich mich mit der Antwort.

Jesus traf in der Bergpredigt den Nagel so ziemlich auf den Kopf. (Die „Bergpredigt“ ist eigentlich keine Predigt, sondern wahrscheinlich eine Sammlung von „Rabbi Yeshua’s Greatest Hits“, und wurde mehr als 30 Jahre später zusammengestellt.) Hier ist der eine Vers, an den ich mich dieser Tage klammere: „Kann auch nur einer von euch dadurch, dass er sich Sorgen macht, seiner Lebensspanne eine einzige Stunde hinzufügen?“ (Matthäus 6,27) 

Um die Wahrheit zu sagen, ich habe eine Menge Jahre damit zugebracht, mich wegen der Leben-nach-dem-Tod-Frage zu sorgen, und habe sehr viel zum Thema gelesen. An Tagen, an denen ich meine Hoffnung auf die Ewigkeit stärken musste, haben mir Paramahansa Yoganandas Autobiographie eines Yogi und Raymond A. Moodys Leben nach dem Tode geistlichen und intellektuellen Trost geboten. 

Heutzutage jedoch neige ich dazu, aus dem Fenster zu schauen und für das Heute zu danken.

Quelle: JA-Zeitschrift - Ausgabe 6 2018