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Leserfragen beantwortert von Dr. Thomas Shepherd

Interreligiös


Lieber Tom: Zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte tritt die Demokratie in den Bereich der Religion ein und zeigt sich als eine Lebensweise, die Vielfalt im Glauben und die Notwendigkeit zu gegenseitiger Achtung unter den Religionen der Welt wie auch zwischen allen Aspekten des Lebens einschließt.

Diese Bewusstseinsveränderung hat sehr machtvolle Implikationen für die Geistlichkeit und für das geistige Leben, das sich in unserer Gesellschaft ausdrückt. Sie verlangt nach einer neuen Art von Geistlichkeit, einer, die sich nicht allein einer Religion verpflichtet fühlt, sondern die vielmehr Harmonie zwischen den vielen Wegen und ein Bewusstsein für unser universelles Erbe anstrebt.
– L.S., Los Angeles, Kalifornien


Liebe/r L.S.: Ihre Bestrebungen sind edel und erhaben; nicht wenige Leute haben erfolglos versucht, eine neue Religion zu konstruieren aus Scherben, die sie unter den anderen gefunden haben. Das Problem bei dieser Art von militantem Synkretismus ist: Wenn Sie sich dem Tisch des religiösen Dialogs nähern, gibt es keinen Stuhl für einen vermittelnden Glauben. Der Tisch ist interreligiös, aber all die Stühle sind mit Buddhist, Muslim, Baha’i, Hindu usw. markiert.

Wenn Sie einen einzelnen Ausdruck persönlicher Überzeugungen suchen, also eine religiöse Philosophie, die völlig von allen anderen Personen abgelöst ist, dann könnten Sie bestenfalls neben dem interreligiösen Tisch stehen und Kommentare abgeben. Neugeist ist jedoch keine Philosophie, sondern eine Theologie, die innerhalb eines Zirkels von allgemein geteilten Überzeugungen und Praktiken anfängt.

An einem Satz von Überzeugungen festzuhalten, macht es nicht nötig, alle anderen Möglichkeiten zurückzuweisen, und Religionen müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Sozialwissenschaften und sie unterstützende historische Studien zeigen jedoch, dass authentisches spirituelles Leben aus den Erfahrungen einer Gemeinschaft hervorfließt, in der alle ein kombiniertes Gefühl von Geschichte und Bestimmung teilen. Ich nähere mich dem interreligiösen Tisch als aufgeschlossener Anhänger der judäo-christlichen Weltsicht. Kulturell christlich, geistig unbegrenzt ...


Veröffentlicht in der JA-Zeitschrift: Ausgabe 02 2015 - Herausgeber:FRICK VERLAG Pforzheim

 

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