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Leserfragen beantwortert von Dr. Thomas Shepherd

JA Zeitschrift, Ausgabe 01/2016

Mir wurde gekündigt

Lieber Dr. Tom

Mir wurde gerade unerwartet gekündigt. Ich habe 28 Jahre lang für diese Firma gearbeitet, und sie entließen mich ohne auch nur eine Notiz des Bedauerns. Meine Reaktion darauf war ein heftiges Gefühl der Wut, gefolgt von einem Gefühl der Wertlosigkeit. Habe ich alle jene Jahre in treuem Dienst hierfür verbracht? Ich brauche Hilfe dabei, mich durch die Gefühle der Bitterkeit und beschädigten Selbstachtung hindurchzuarbeiten. Irgendwelche weisen Worte? - W. M., per Internet eingereicht

Liebe/r W. M.

Meine verstorbene Schwiegermutter arbeitete drei Jahrzehnte lang für eine Lastwagenfirma und erlitt dasselbe Schicksal wie Sie. Nachdem die Firma von einem auswärtigen Unternehmen gekauft worden war und verkleinert wurde, musste sie die letzten Gehaltschecks für all ihre jahrzehntelangen Freunde schreiben und dann selber ihre Arbeit verlassen und frühzeitig in Rente gehen. Man gab ihr eine winzige Rente, so niedrig, dass man nicht glauben würde, was für einen lächerlich kleinen Betrag man ihr zahlte. Es ist schwierig, wenn die eigene alltägliche Arbeitsroutine zusammenbricht, und die wirtschaftlichen Probleme, die ein Wechsel zu einer anderen Arbeitsstelle in der Mitte des Lebens oder noch später mit sich bringt, können die Situation noch verschärfen.

Was also ist zu tun? Mein Freund Bhante Wimala, der buddhistische Mönch aus Sri Lanka, sagt, das Wichtigste, wenn man mit einem plötzlichen Schlag gegen die eigene Lebensbahn konfrontiert wird, ist, keine Übeltäter zu suchen, der Versuchung zu widerstehen, wütend zu werden, und die Zukunft als vor Möglichkeiten strahlend anzusehen.

Alles, was weniger ist – Schuldzuweisungen, Brüten oder das Versinken in Selbstkritik oder Depression –, wird nur das eigene Leiden vergrößern. Vertrauen Sie dem Leben. Halten Sie Ausschau nach dem Guten. Andere, größere Segnungen sind auf dem Weg zu Ihnen, und sie liegen vielleicht schon hinter der nächsten Ecke.

Das klingt für mich wie eine Unity-Antwort, obwohl ich gerne einräume, dass die Buddhisten wahrscheinlich zuerst darauf gekommen sind!


Abgedruckt in der JA-Zeitschrift 01 2016

 

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