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Leserfragen beantwortert von Dr. Thomas Shepherd

Sünde aus Unity Sicht


Lieber Dr. Tom: Gibt es in Unity-Überzeugungen so etwas wie eine Vorstellung von Sünde? Ich glaube, dass es Konsequenzen für schlechtes Handeln gibt, aber ich verwende nicht das Wort Sünde. – M.P., Crystal Lake, Illinois


Liebe/r M.P.: Da verweisen Sie auf einen dunklen Fleck, mein Freund. Die meisten Unity-Autoren verwenden das Wort Sünde nur sehr widerstrebend, aber Sie werden jede Menge Verweise auf irrtümlichen Glauben und negative Konsequenzen finden, die das Ergebnis von Entscheidungen sind, die wir treffen. Ich habe kein Problem damit, das ältere Wort, Sünde, zu benutzen, solange es in einem metaphysisch-christlichen Zusammenhang begriffen wird. Zwei wohlbekannte Unity-Interpretationen von ‚Sünde‘ sind die Marke verfehlen (Charles Fillmore) und versuchen, eine göttliche Idee zu negieren (Ed Rabel).

Es ist interessant, dass Unity-Leute nur selten das Wort Sünde so benutzen, wie es in der zeitgenössischen Hauptströmung der protestantischen Theologie benutzt wird. Anstelle von individuellen Akten (Sünde als Lügen, Stehlen, Ehebruch begehen, Mord usw.) wird Sünde von der Hauptströmung in der Theologie häufig in körperschaftlichen bzw. gemeinschaftlichen Begriffen gebraucht (Sünde als Rassismus, Sexismus, Menschenfeindlichkeit, Umweltverschmutzung, Imperialismus, ökonomische Unterdrückung, Angriffskrieg, Völkermord usw.). Ich denke, das verweist auf einen wichtigen Unterschied: Entscheidungen, die wir treffen, haben persönliche und gemeinschaftliche Auswirkungen.

Wie immer wir es nennen wollen, es gibt „negative“ Handlungen, die zu „negativen“ Konsequenzen führen – und die uns und andere verletzen. Eine erleuchtete Seele weiß, dass alle Wege zum Guten führen können, dass aber nicht jede Entscheidung auf die gleiche Weise zustande kommt. Im achten Kapitel des Johannesevangeliums ermahnt Jesus eine Frau, die des Ehebruchs beschuldigt wird und der gerade der Tod durch Steinigung erspart worden war, ihre Lebensweise fortan zu ändern, weil Sünde die Menschen in Schwierigkeiten bringt.

„Jesus richtete sich auf und sagte zu ihr: ‚Frau, wo sind sie? Hat dich keiner verurteilt?‘ Sie sagte: ‚Keiner, Herr.‘ Und Jesus sagte: ‚Auch ich verurteile dich nicht. Geh deines Weges, und sündige von jetzt an nicht mehr.“ (Johannes 8,10-12) Das klingt mir nach einem ewigen Rat. Vielleicht geht es im Leben darum, Wege zu finden, das Gute in jeder Lage zum Ausdruck zu bringen. Selbst Sünde kann mir beibringen, wo die dunklen Stellen im Leben liegen, aber ich muss nicht in sie hineintappen, um diese Botschaft zu erhalten.


 

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