Für Leser ab 9
Die zwei Brüder Pink
und Porky
und ihr kleiner
Spitz, der Schnorki,
treiben Späße, das
ist klar.
Helfen wollen sie
sogar
dem dicken
Nachbarmädchen Tine,
dass bald es nicht
mehr „dick“ erschiene.
Das muss doch
spannend, lustig sein –
gereimt ist alles
obendrein!
Pink und Porky haben angefangen, mit Tine das Laufen zu üben. Doch schon der erste Schultag nach den Sommerferien bringt ihr neuerlich Kummer.
„Was hast du, Tine? Etwa
Kummer?“,
fragte Pink. Da sagte sie:
„In uns’rer Klasse, so ein
Dummer
hat mich verspottet wie noch
nie.
Er hat geschrie’n – das war
nicht nett –,
ich wär’ jetzt dünner, trotzdem
fett,
so fett wie eine alte Kuh.
Ach, was sagt denn ihr dazu?“
Porky meinte drauf geschwind:
„Dieser Spottkopf! Hach, der
spinnt!
Die Frechheit tät’ ihm gleich
vergeh’n,
wenn er dich laufen könnte seh’n,
denn du bist keine fette Tine –
nein, uns’re starke
Laufmaschine!
Zum Wettlauf ford’re ihn
heraus,
wenn er dich wieder spottet
aus!“
Traurig wie der ärmste Tropf
schüttelte sie ihren Kopf.
„Viel zu langsam bin ich noch.“
„Tine, komm, du schaffst das
doch!“
Pink fuchtelte mit seiner Hand.
„Auf, auf! Zur Übung wird
gerannt!
,Laufmaschine‘ bist du schon.
Wir machen dich zur ,Laufkanon’‘!“
„Wau!“ Da bellte Schnorki heiter.
Fröhlich rannten sie jetzt
weiter.
„Tine, du bist wirklich
schnell“,
staunte Pink. Sie lachte hell.
„So schnell fast, wie ich
schnaufen tu’!“
Porky fügte schlau hinzu:
„Wir müssen nie ein Auto
kaufen,
denn wir können ja gut laufen.
Wir machen’s so wie unser Hund!
Zum Traurigsein gibt’s keinen
Grund.“
Wieder einmal ist Tines Tante mit der eingebildeten Kusine Helene auf Besuch gekommen.
Am Nachmittag, da wollte Porky
spazieren geh’n mit Pink und
Schnorki.
Schau! Wer trat beim
Nachbarhaus
aus der Haustür grad heraus?
Tine! – Leider nicht allein.
Das wär’ zu schön, um wahr zu
sein.
Die zwei Gäste war’n dabei,
wie wenn es selbstverständlich
sei,
dass Tine sollt’ sich um sie
kümmern!
Ihre Hoffnung lag in Trümmern,
zu tauschen ihr „Helene-Leid“
mit „Pink- und
Porky-Schnorki-Freud“.
Tine sollt’ – da half kein
Streiten –
durch den Ort die Gäste leiten,
ihnen zeigen, was wo steht,
wohin ein jeder gerne geht.
Pink dachte nach, dann sagte
er:
„Wir schleichen ihnen
hinterher.
Doch halt! Nicht hinterdrein
gleich traben!
Sie müssen einen Vorsprung
haben.“
Zu Schnorki flüsterte Pink
schlau:
„Schnorki, still jetzt! Schau!“
Der kluge Hund begriff genau:
„Bellen – nein, das darf ich nicht,
bis ,Schnorki, bell jetzt:
Wau!‘ wer spricht.“
Tine, die das Städtchen kannte,
führte eilig ihre Tante
und Helene durch die Straßen.
Man hörte laute Autos rasen.
Die Verfolgung fiel jetzt
leicht,
es war nicht nötig, dass man
„schleicht“.
Die Verfolgten – welch ein
Glück –
sah’n kein einzig’s Mal zurück.
Schnorki zerrte an der Leine –
die Freundin ging dort vorne! Seine!
So ein sonderbares Spiel:
Er durfte bellen nicht, nicht
laufen –
was hatte das zuletzt als Ziel?
Sollte Schnorki etwa raufen?
Hu! Dort vorne kam – o Schreck!
–
der lange Paul samt Hund ums
Eck!
Beim Zebrastreifen gingen Tine
und Helene, die Kusine,
auf die and’re Seite schnell.
Pauls Hund blieb friedlich.
Kein Gebell!
Die Tante war kurz
steh’ngeblieben,
in die Handtasche zu greifen.
Ein Taschentuch zog sie heraus
und eilte übern Zebrastreifen,
war fast schon bei den Mädchen
drüben.
Um die Ecke mit Gebraus
schoss ein rotes Auto her,
wie wenn ein Rennwagen es wär’.
Zwischen Schnorki und Pauls Hund Hasso kommt es nicht, wie befürchtet, zu einer Rauferei, es geschieht etwas viel Schlimmeres.