Michi Mutdichter

Neues Meisterwerk von Toni Traschitzker!


Von der Mutter mit einem „Mädchenbuch“ von Tante Marlies „überrascht“ zu werden, ist das Letzte, was Michi zurzeit brauchen kann!

Das verursacht „neue Allergien“, und davon hat er bereits jetzt mehr als genug – und zwar ausgeprägte, zum Beispiel gegen das Oberspotthammeltrio in der 2b seines Gymnasiums, wovon Ingo Russhofer mit Abstand das größte Ekel ist! Als einer der Kleinsten und körperlich Schwächsten in seiner Klasse muss Michi sich immer wieder derbdumme Spötteleien gefallen lassen – ausgerechnet von einem, den eine Mitschülerin einmal als „das Gegenteil eines sprachlichen Wunderkinds“ bezeichnet hat. Manchmal wünscht Michi sich so sehr Manfred, seinen großen Bruder, mit in der Klasse, damit der ihnen die Mäuler stopfen könnte …

Ach, Manfred, sein großer Bruder – wie wohltuend ist es, ihn nahe zu wissen! Er studiert bereits seit einem halben Jahr Literatur, und wenn auch Michi zurzeit mit „Literatur“ noch nicht allzu viel am Hut hat – er bewundert Manfred um sein großes Können und holt sich nur zu gern Rat bei ihm, auch ganz besonders jetzt in der so belastenden Klassensituation: dieses Gefühl des ständigen Gehänselt-Werdens, die ewigen Niederlagen, wenn es zu Raufereien mit Ingo, dem körperlich so viel Stärkeren, kommt! Michi steht oft kurz vor dem Ausflippen, er hat ein leidenschaftliches Temperament und kann seine Emotionen immer schwerer zügeln!

Als Manfred auf Semesterferien nach Hause kommt, ist das für Michi und Mama eine richtige Hilfe, denn Manfred, der auch schon ein bisschen „Vater-Ersatz“ für Michi geworden ist – Michi war erst drei, als er Vater durch einen Verkehrsunfall verlieren musste –, hat ein sehr ausgeglichenes, ruhiges Temperament. Und Manfred, der „große Bruder“ – er bringt Michi bei, wie man mit einem ewigen Stänkerer am besten umgeht!

Eine Menge wertvoller Tipps hat Manfred auf Lager! Ja, Manfred, findet Michi, ist schon um so vieles weiser! Für Michi sehen durch Manfred die Zukunftsaussichten mit dem „rußigen“ Ingo, wie Mama ihn nennt, schon viel entspannter aus! Da gibt es ein „Spottaushaltetraining“, das Manfred so geschickt einfädelt, nämlich nicht mit Gewalt, sondern mit der richtigen Portion Humor, dass sogar Mama davon hellauf begeistert ist! Ihr haben die Wutausbrüche von Michi in letzter Zeit arge Sorgen um seine Zukunft verursacht!

Und das „Mädchenbuch“ von Tante Marlies, „Die Fernsehlotti“, ist ja gar kein Buch allein für Mädchen, nein! Da gibt es Hinweise zum „Niederreimen“! Das hat die Fernsehlotti, welche genauso wie Michi andauernd von den Mitschülern verspottet wurde, erfolgreich praktiziert! Kein Wunder, dass Mama, die das Buch selber gelesen hat, so begeistert davon ist! Jemanden „niederreimen“ – könnte das ein Ausweg für Michi sein?

Manfred ist ein überaus einfühlsamer „Philosoph“ bzw. „Psychologe“! Er rät Michi: „Ärgere dich nicht, mach ein Wutgedicht!“ Und so wird Michi zum „Dichter“ – erst zum „Wutdichter“, aber dann zum „Mutdichter“! Und – niemand in der Klasse ahnt, wer der Mutdichter ist …

Ingomar, „das Dromedar“ – ein äußerst treffender „Kosename“, den Mama für den „rußigen Ingo“ gefunden hat –, wittert zusätzliches Fressen für seine Spottsucht:
Eine neu in die Klasse gekommene Mitschülerin wirkt durch ihr stilles, sanftes Wesen äußerst „motivierend“, seine hämischen Scherze nun auch auf sie loszulassen! Nun hat er zwei bevorzugte Opfer …

Michi packt langsam eine unsagbare Wut, und es ist wieder an der Zeit, ein „Wutgedicht“ zu verfassen! Das erleichtert, und Mama findet, dass Michi sich auf diese Art ein bisschen „austoben“ könne; aber die ohnmächtige Wut in Michi sucht weiter ein Ventil. Irgendwann rutscht Michi doch die Hand aus und landet …

... auf Ingos Wange! Eine waschechte Prügelei ist die Folge, und ein „Strafbericht“ von beiden Raufbolden muss dem Klassenvorstand vorgelegt werden!

Michi – so heißt auch die neue Klassenkameradin – spürt schnell, dass auch ihr Namensvetter ein auserkorenes Spottopfer von Ingomar ist, und großes Mitgefühl liegt in ihrem Blick, wenn sie Michi betrachtet! Aber – welcher „junge Mann“ möchte schon als hilfloser Schwächling und Feigling angesehen werden, noch dazu von einem Mädchen?

Michi kann nur mehr dichten, und nun empfängt die Klasse fast täglich ein neues Wut- bzw. Mutgedicht von ihrem „geheimnisvollen Dichter“! Michi hat ja auch einen ganz besonderen Ratgeber an seinem so bewunderten Bruder Manfred! Der findet Michis Mut- bzw. Wutgedichte zwar gelungen, aber doch bloß als „Spottgedichte“, was er einerseits nur zu gut versteht; doch anderseits: Auf Dauer können sie überhaupt nicht die beabsichtigte Wirkung haben – zumindest nicht im positiven Sinn! Manfred möchte ja, dass Michi durch seine Gedichte die Situation mit den Oberlümmeln der Klasse eines Tages voll im Griff haben soll, das heißt, dass er sich nicht mehr kränkt und auf diese Weise langsam den Spöttern allen Wind aus den Segeln nimmt! Ja, Manfred ist ein kleiner „Friedensfürst“ und kein Strategie-Berater für ewig schwelende Kämpfe, die Michi nur unnötig Kraft kosten, die er besser zum erfolgreichen Lernen einsetzen kann! Ja, viel, viel kann Manfred seinem kleinen Bruder beibringen – „literaturtechnisch“ und fürs Leben!

Warum bloß ist Ingomar so verletzend spöttisch? Des Rätsels Lösung offenbart sich Michi bei einem „zufällig“ zustandegekommenen Fußballspiel: Auch Ingo wurde einmal überaus lieblos verspottet – während eines körperlichen Handicaps nach einem Verkehrsunfall! Er weiß also selber, wie weh es tut, Zielscheibe für gemeinen Spott zu werden. Warum bloß nimmt er das zum Anlass, um andere, Schwächere, solcherart zu verletzen? – Er will sich „nichts gefallen lassen“! Doch er begreift nicht, dass er sich dadurch neuen Unfrieden einhandelt ...

Plötzlich gibt es in der Klasse einen neuen „geheimnisvollen Dichter“ – und daraus entstehen ein paar saftige Missverständnisse! Auch der Klassenvorstand und andere Professoren spüren: Hier brodelt es, hier muss etwas geschehen ...

Michi bleibt nur ein Ausweg: Er muss zum ganz großen Mutdichter werden, der vieles aufzuklären hat ...

„Michi Mutdichter“ – mit so viel Witz, so viel Spannung und mit unendlich feinem Einfühlungsvermögen von Toni Traschitzker ersonnen und geschaffen – sollte ein preisgekröntes Buch werden, ein Buch, welches in keiner Familie, keiner Schulklasse fehlen darf, weil es unendlich Kostbares für die Seelen, für die Herzensbildung junger Menschen in sich birgt!

L. M. G., Oberösterreich                             

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