Impressionen zum Buch „Ein Haus in Steinpichel?“

Ein Unglück kommt selten allein …

… das müssen Linda, Martin und ihr kleiner Bruder Michi mit ihren Eltern mitten im Winter schmerzvoll erleben!

Nach einer Explosion im Keller eines Wohnblocks in Büschelsdorf, wo Familie Dahliner gewohnt hatte, musste diese noch froh sein, dass sie mit dem Schrecken davongekommen war und im Nachbarort Steinpichel, in einer alten Baracke aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, unterkommen konnte!

Der „Empfang in der neuen Heimat“, welchen ganz besonders deprimierend Linda in der Hauptschule von Steinpichel erleben muss, ist alles andere als ermutigend: lieblose Neugierde, taktlose, ja gehässige Bemerkungen und Vorurteile zuhauf! Auch die Lehrer machen sich keine große Mühe, Linda den Beginn zu erleichtern – und die neuen „Schulkameradinnen“ schauen und gaffen und glotzen, damit ist ihr „Willkommens-Potential“ auch schon restlos erschöpft!

Linda, welche vom schrecklichen Geschehen im Keller des Wohnblocks ohnehin traumatisiert ist, leidet unter diesem Verhalten. „Niemand mag mich“, muss sie schon nach dem ersten Schultag denken! Und weil sie musisch besonders begabt ist – gleich dazu eine Mistladung Neid!

Aus einem Aufsatz von Martin kann sein neuer Klassenlehrer unschwer entnehmen, wie öde und entbehrungsreich das Leben in dieser primitiven, ja sogar baufälligen „Notunterkunft“ wirklich ist und wie hart es Familie Dahliner außerdem fallen muss, mit den neuen, teilweise ziemlich asozialen Nachbarn in Frieden zusammenzuleben.

„Wer den Schaden hat, hat auch den Spott!“ – Das Schimpfwort „Barackengesindel“ müssen sich die Geschwister und ihre Eltern immer wieder anhören, ganz so, als wären sie schäbiges Pack – obwohl sie überaus bemüht sind, mit allen gut auszukommen! Besonders Martin spürt bald: Das wird er nicht lange aushalten! Er und Linda fühlen sich in dieser gehässigen Atmosphäre immer öfter wie von einem Rudel tollwütiger Hyänen eingekreist und können sich nicht wehren, weil sich auch die Erwachsenen der Baracke teilweise absolut schäbig verhalten! Den Eltern tut das bitter weh. Sie müssen – um weitere Auswüchse der äußerst angespannten Situation zu vermeiden – ungewollt streng zu ihren Kindern sein!

Linda erlebt einen ganz gemeinen Spießrutenlauf, als sie von Sixtus Oberhammer – einem derben Ober-Raufhammel – und seinen drei halbstarken Genossen in boshafter Weise gehetzt und bedrängt und anschließend sogar in den eiskalten Bach gestoßen wird! Tagelang kämpft sie mit hohem Fieber. Für Linda und Martin sind diese Spießgesellen schlichtweg zum Fürchten!

Warum ist man bloß so verfemt, nur weil man in dieser alten, baufälligen Baracke leben muss?

Bert Semerka, der mit seiner Mutter und seinem Bruder ebenfalls hier wohnt und den Dahliner-Geschwistern immer wieder gegen Sixtus Oberhammer beisteht, erzählt Martin, dass wilde Dinge in der Vergangenheit passiert sind, als noch mehr Baracken dastanden ...

Martin will nicht länger leiden, er schmiedet einen Plan und weiht auch seine Schwester ein: Sie beschließen, für ihren brennenden Wunsch – ein eigenes, heimeliges Haus! – die Eltern zu begeistern ...

Aber – womit ein eigenes Haus bauen? Mit welchem Geld? Der Traum erfährt sehr schnell eine schmerzliche Absage, obwohl sich die Eltern ganz genauso ein ruhiges, harmonisches Leben mit ihren drei Kindern so sehr wünschen würden!

Trotzdem – Linda und Martin üben sich eisern im Sparen, und das in allen Lebensbereichen, um Vati und Mutti auf diese Weise doch noch überzeugen zu können! Sogar eine „Spar-Liste“ haben sie einträchtig ersonnen und halten alle darin aufgezeigten Vorsätze heldenhaft ein! – Viele Kinder von heute könnten sich einiges abschauen vom Beispiel dieser jungen Menschen, welche ihren Eltern nicht nur mit Ideen, sondern genauso mit Fleiß und Opferwillen so tatkräftig helfen wollen!

Ein nächtlicher Brand versetzt alle Barackenbewohner in Angst und Schrecken! Haben Lausbuben gezündelt, oder …

Linda erinnert sich, eine Auseinandersetzung ihrer überaus zänkischen Nachbarn so halb und halb mitbekommen zu haben, als sie krank im Bett lag. Ja, sie erinnert sich an Worte wie „Bruchbude“ und „anzünden“! Aber – sie hatte Fieberträume, als sie diese Worte vernahm, Fieberträume – nach dem Sturz in den eiskalten Bach! Die Ursache für den Brand bleibt für sie ein furchtbares, ein zutiefst beängstigendes Rätsel.

Martin resigniert und möchte mit dem „sinnlosen“ eisernen Sparen aufhören! Aber den Traum vom „eigenen Haus“ – zumindest im Kleinformat – will er nicht aufgeben: Er plant mit seinen Freunden einen „Burgbau“ im Wald!

Aber auch da gibt es wieder Hürden – angefangen von der Suche nach dem „richtigen Baumaterial“, erschwert durch lästigen Landregen und teilweise kränkelnde Kameradschaft innerhalb der jungen „Burgbaugesellschaft“! Obendrein treibt sich in der Nähe des „Bauplatzes“ immer wieder Sixtus Oberhammer mit seiner Bande von ewig rauflustigen Stänkerern herum, mit denen Martin und seine Freunde stets auf dem Kriegspfad wandeln ...

Alles in allem ein abenteuerliches Unterfangen! Aber – es lenkt ab; und es tut gut, wieder ein „Ziel“ zu haben!

Das haben neuerdings auch die Eltern: Ja – der so brennende Wunsch von Linda und Martin und deren bewundernswerter Idealismus hat sie zutiefst berührt, inzwischen ebenso stark inspiriert …

Wird die gemeinsame Vision in nicht allzu ferner Zeit glückliche Wirklichkeit werden dürfen?

Wenn man ganz fest an etwas Gutes glaubt, ganz fest darauf vertraut, dass ein „guter Wunsch“ Wahrheit werden darf, dann können diese so starken, vertrauensvollen Gedanken ungeahnte Kräfte wecken! Darauf vertrauen Linda und Martin – und ihre Eltern anscheinend plötzlich auch …

Ich habe den ersten Teil dieses so berührenden Familien-Schicksals mit starken, zutiefst dankbaren Emotionen in meine Seele aufgenommen!


Eine begeiserte Leserin aus Oberösterreich

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