Ella jagt die Pfeifenheinis 

Titelbild: Ella jagt die Pfeifenheinis


Für Jugendliche ab 13

Zigarettenrauch...

... ist etwas, was die dreizehnjährige Ella nicht ausstehen kann.
Klar, dass sie mitmacht, wenn Wolfhard und dessen Freunde
"Pfeifenheinis" jagen gehen!

Nach einer Prügelei mit ein paar "Oberpfeifingern" wird  das Ganze für Ella ernst:
Sie will sich von niemandem mehr "anpaffen" lassen und denkt sich allerlei aus..


Leseprobe

Ella und Wolfhard schliefen fest, als am frühen Morgen der Besitzer der Trafik in der Wedderichgasse seinen Laden aufsperren wollte. Der Mann zog einen Schlüsselbund aus der Hosentasche, hielt plötzlich inne und starrte auf die Eingangstür. Dort klebte ein rot eingerahmtes Blatt, und darauf stand in dicker, schwarzer Schrift gedruckt:

Für Leute unter 16 Jahren
gibt’s hier keine Tabakwaren!

      „Frechheit!“, knurrte der Trafikant. Er versuchte den Zettel abzureißen, doch die Klebestreifen widersetzten sich hartnäckig. Fast eine Minute lang murkste der Mann herum, bis es ihm endlich gelang, die letzten Papierfetzchen und den allerletzten Klebstoffrest zu entfernen. Ähnlich erging es etwa zur selben Zeit dem Trafikanten in der Breitfeldstraße. Er fluchte wie schon lange nicht mehr. Der Trafikant in der Bahnhofstraße war klüger. Zwar schaute auch er einen Augenblick verdutzt drein, doch dann schmunzelte er und ließ das Schild einfach auf der Tür.
    Ein Straßenkehrer war der Erste, der im Stadtpark hoch oben auf der Eiche beim Geräteschuppen eine Fahne entdeckte. Staunend las er, was jemand draufgepinselt hatte:

An die,
die durch den Park
gern bummeln:
Verschont ihn mit
Zig’rettenstummeln!

      Über diesen Text war ein kugelrundes, grinsendes Männchen mit einem Hut gemalt. Aus dem Zigarettenstummel, den der Dicke in der rechten Hand hielt, qualmte es kohlschwarz wie aus einem alten Fabriksschlot.
      Der Straßenkehrer machte zwei Mitarbeiter der Stadtgärtnerei auf seine Entdeckung aufmerksam. Einer von ihnen meinte, man müsse dem Herrn Bürgermeister Bescheid sagen, der andere wollte die Feuerwehr verständigen. Schließlich taten sie aber nichts dergleichen und grinsten nur.
      Als sich Ella am Nachmittag in den Park wagte, hing die Fahne noch immer an der Eiche und schaukelte keck im Wind; und am folgenden Morgen flatterte sie tausenden Leuten ins Haus – als Titelfoto auf dem „Tagblatt“. Unter dem Bild stand geschrieben:

Antiraucherfahne!
Auf originelle Weise rufen unbekannte Fahnenbastler
zu mehr Sauberkeit im Stadtpark von S. auf.

      Wolfhard platzte fast vor Stolz, Ella hingegen bekam Angst. Womöglich begnügten sich die Zeitungsleute nicht mit dem Foto, vielleicht versuchten sie, die „unbekannten Fahnenbastler“ auszuforschen; und wenn das obendrein auch die Polizei tat – au weia ...
      Ellas Eltern lachten über das Bild im „Tagblatt“ und hatten nicht die geringste Ahnung, dass ihre eigene Tochter hinter dem Streich steckte. Albert kam der Wahrheit gefährlich nahe. „Schwesterlein“, wandte er sich an Ella, „die Reimereien auf dieser Antiraucherfahne könnten glatt von dir stammen. Aber du würdest dich nie auf einen hohen Baum hinauftrauen, stimmt’s? Oder hast du etwa einen heimlichen Freund hinaufgeschickt?“
      „Ja freilich, das mach’ ich immer so“, knurrte Ella, ohne ihren Bruder anzublicken. „Dich könnt’ ich ja nicht hinaufschicken, du wärst zu faul dazu.“
      Albert lachte und fragte nicht weiter.

Ella ist längst nicht mehr zum Lachen zumute. Sie ahnt schon, dass ihr letzter Streich mit Wolfhard unverhoffte Folgen haben wird. Obendrein hat die "Pfeifenhenriette" Tina  angedeutet, dass sie von Ellas nächtlichen Umtrieben etwas wisse...

 

Powered by Weblication® CMS

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen