Dagobert ist ein
liebes, kleines Kerlchen und hat auch liebe Eltern, die sich um sein körperliches
Wohl ganz bestimmt kümmern. Er hat nur das Pech, dass er ein Einzelkind ist und
seine Eltern keine Zeit (und Lust?) haben, mit ihm zu spielen – sie müssen ja
beide viel arbeiten: für Nahrung, Kleidung, Wohnung und Auto …
Dagobert, der wie gesunde
Kinder eine ganze Menge Energie und Phantasie in sich hat und diese so gerne
auch einsetzen würde, ist viel allein. Papa gibt ihm jedes Mal Geld, wenn er seine
Ruhe will, damit Dagobert sich Naschereien und allen möglichen Spielzeugkram
kaufen kann. Einige Nachbarskinder, welche schon die Volksschule besuchen und oft
im Freien spielen, haben immer die neuesten Spielsachen – noch vor Dagobert; und wenn der kleine Mann –
er geht noch nicht zur Schule – ihnen stolz seine
Spielsachen zeigt, haben sie nur Herablassung für ihn übrig und klopfen
dabei die ausgeflipptesten Sprüche: „Das ist schluppi ... das ist ein blinder
Uhu …“
Ach – einmal, nur ein
einziges Mal, möchte Dagobert etwas Neues an Spielzeug früher als die Nachbarskinder haben und damit auftrumpfen können!
Dagobert ist müde –
innerlich müde, weil er schlicht und einfach einsam ist! Und er liegt auf seinem Bett und grübelt, was er sich
kaufen könnte ... was noch keiner vor ihm hatte …
Als die
Nachmittagssonne immer tiefer sinkt und ein vorwitziger Sonnenstrahl durchs
Fenster hereinkriecht und Dagobert an der Hand kitzelt, kommt ihm eine tolle
Idee: Er will die Sonne kaufen! – „Mit
Geld kann man alles kaufen.“ Das hat er schon öfter gehört! Und nun beginnt für
ihn ein spannendes Abenteuer!
Mit seiner vollen
Sparbüchse – Papa hat ihm ja wieder Geld gegeben, um Ruhe zu haben und sich auf
dem Sofa ausruhen zu können – rennt Dagobert zum Kaufhaus.
Ja, „die Sonne“ – da
gibt es ein neues Fruchtgetränk, welches „Sonne“ heißt; da gibt es auch
Ruderleibchen, auf welchen die Sonne abgedruckt ist. Aber die „richtige“ Sonne
gibt es nicht im Kaufhaus, statt dessen großes, liebloses Gelächter von den
vielen Leuten, die von Dagoberts Wunsch hören …
Dagobert ist ratlos. Doch
da taucht eine seltsame Gestalt vor dem Kaufhaus auf – eine Mischung aus
Seeräuber und Clown. Er lacht Dagobert nicht aus, sondern sagt ihm, wie und wo
er die Sonne selbst abholen kann. Dafür kassiert er die volle Sparbüchse! Und Dagobert
rennt und rennt, um die Sonne noch vor ihrem Untergang zu erreichen und in einer
Papiertüte, welche er von dem seltsamen Mann bekommen hat, nach Hause zu
bringen. Dagobert hastet von Hügel zu Hügel und – plötzlich ist die Sonne
verschwunden, und er steht mutterseelenallein im Dunkeln!
Was er nun erlebt und
wem er begegnet, ist höchst sonderbar, wie in einem Traum! Und nach diesem
Abenteuer ist Dagobert energisch: Er macht seinem Papa einen verblüffenden
Vorschlag ...
Dieses so liebenswert
erdachte und mit Zeichnungen gestaltete Buch von Toni Traschitzker sollte nicht
nur Kindern ein spannendes Lesevergnügen bereiten, sondern auch vielen Eltern
zeigen, was wirklich zählt – was sich Kinder wirklich ersehnen!
L. M. G., Oberösterreich